UFERANGELN LA GOMERA
Meine persönliche Lieblingsmethode auf La Gomera ist das Angeln vom Ufer aus. Hört sich erst einmal langweilig an, ist es aber garantiert nicht. Außer, wenn man die guten Stellen nicht findet und nach einer Woche immer noch keinen Fisch gefangen hat. Es gibt auf der Insel Dutzende abgeschiedener Buchten, unzählige Felsvorsprünge am Ufer, welche direkt auf über 30 Meter Wassertiefe abfallen, und zahlreiche kleine Riffe in direkter Wurfweite. Das schwierigste Vorhaben dabei ist, dass man diese potenten Stellen auch findet. In meiner ausführlichen PDF-Datei „Angeln auf La Gomera" habe ich Euch ein paar potente Stellen im Valle Gran Rey aufgeführt, so habt Ihr zumindest einen groben Ansatz. In dieser Datei findet Ihr auch die einzelnen Mindestmaße der wichtigsten Fischarten, welche Kunstköder für welchen Fisch geeignet ist und vieles Mehr.
Manchmal musst Du aber auch einfach nur die Augen offenhalten, da viele gute Stellen quasi direkt vor Deinen Füßen liegen. Einer der besten Hotspots ist der Hafen von Vueltas im schönen Urlaubsort Valle Gran Rey. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Angler allerdings stark angestiegen, insbesondere in den Wintermonaten. Das heißt aber nicht, dass man dort immer etwas fängt. Viele Freizeitangler holen in den 2 Wochen Urlaub maximal einen Atlantischen Bonito aus dem Wasser und vielleicht auch mal einen kleinen Barrakuda – wenn es gut läuft. Mit meiner PDF-Datei erspart Ihr Euch also wertvolle Urlaubszeit und auch nervenaufreibende Nullnummern! Und hey, die Datei kostet nicht mehr als ein vernünftiger Wobbler...
SPINNFISCHEN
Auch beim Uferangeln ist das Spinnfischen meine persönliche Lieblingsmethode. Man kann quasi die ganze Köderpalette an Kunstködern mit einpacken und diese hoch- und runterangeln. In eher flachen Uferregionen angle ich überwiegend mit länglichen, naturfarbenen und flach laufenden Wobblern. Hier sind die Einholgeschwindigkeit des Köders sowie die Köderführung wichtig, um in Fischkontakt zu kommen. Schneller und ruckartiger ist oft besser als stupides Einholen! Wenn der Futterfisch an der Oberfläche schwimmt, dann ist ein Popper oder ein Stickbait die beste Wahl. Oft kannst Du die Räuber auch an der Oberfläche jagen sehen, dann sind Needle-Sticks quasi unschlagbar.
Aber auch leichte Jigs mit 40–60 Gramm Gewicht, sinkende und etwas dickbäuchigere Wobbler, Gummifische oder auch schmale Meerforellenblinker sind in bestimmten Situationen die richtige Wahl. Der Gummifisch sollte allerdings mit einem zusätzlichen Angsthaken in Schwanznähe versehen werden, ansonsten gibt es zu viele Fehlbisse.
VIELE NACHLÄUFER, kein Biss?
Wie schon mehrfach erwähnt, sind die Fische auf La Gomera oftmals sehr launisch und schwer zum Beißen zu überreden. Da musst Du schon ein wenig experimentierfreudig sein und Ausdauer beweisen, sonst wird das nix!
Du wirst auch regelmäßig beobachten können, dass Du beim Spinnfischen Nachläufer hast, welche dem Köder bis kurz vor das Ufer hinterherjagen. Oftmals handelt es sich um Atlantische Bonitos, welche in Gruppen von 10 bis 30 Tieren dem Köder folgen, aber nicht beißen wollen. Der natürliche Reflex wird sein, dass Du den Köder immer und immer wieder Richtung Fisch wirfst. Aber meistens bringt das nicht viel. Dann kommen zwei simple Erklärungen infrage:
A) Du bist zu auffällig bekleidet (weißes T-Shirt) und die Fische können Dich sehen (teilweise ist das Wasser glasklar und nicht nur Du hast freie Sicht!). Oder B) der Schwarm hat einfach gerade keinen Appetit, weil er kurz vorher gefressen hat. In so einem Fall einfach Ruhe bewahren und abwarten. Wenn der Schwarm an einer bestimmten Stelle vorbeigezogen ist, dann wird er mit hundertprozentiger Sicherheit auch wieder zurückkommen – nur wann ist die Frage.
In den frühen Morgen- oder späten Abendstunden lege ich auch sehr gerne einen Köderfisch, überwiegend eine frische Sardine oder Makrele, an einer einfachen Posenmontage aus. Ein vorgebleiter Schwimmer mit einer Tragkraft von 30 bis 50 Gramm und einem Einzelhaken (2/0 - 7/0) ist optimal, damit kommst Du schön weit raus. Anfangs stelle ich die gewünschte Tiefe auf 2-3 Meter ein und wenn innerhalb einer Stunde nichts gebissen hat, gehe ich jeweils immer ein paar Meter tiefer mit dem Köder.
Wenn es dunkel wird, dann kann auch schon mal ein dünnes Stahlvorfach verwendet werden. Man bekommt zwar deutlich weniger Bisse, aber man ist zumindest auf der sicheren Seite, wenn mal ein größerer Blaufisch oder eine Bernsteinmakrele einsteigt.
RUTE UND ROLLE
Die Rute sollte relativ lang, leicht und robust sein. Ein 2,70 bis 3,00 Meter langes Modell mit einer harten Spitzenaktion ist da ideal - dann sitzt der Anhieb direkt und Du verlierst so schnell keinen Fisch. Ich sehe immer wieder Touristen, die sich mit Ihrer 5-25 Gramm Reiserute und einer Cormoran-Forellen-Rolle ans Wasser stellen und sich dann wundern, warum sie fast jeden Fisch verlieren, oder diesen nicht ordentlich drillen bzw. landen können. Die Rolle sollte eine sehr hohe Übersetzung haben, ansonsten habt Ihr nach einem Tag schon eine kaputte Schulter. Auch in diesem Fall empfehle ich sehr gerne die Shimano-Stradic oder die PENN-Conflict Modelle. Diese beiden Rollentypen haben ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis, sind salzwasserfeste und die Bremskraft ist ganz passabel. Die Schnur sollte schon genau auf den Zielfisch abgestimmt sein, soweit Dir dies möglich ist. Ich fische gerne mit einer 0,17-0,20 mm PowerPro oder der Spiderwire in Rot oder Gelb. Euch empfehle ich aber eine Nummer dicker, ein Durchmesser von +0,20 mm ist für den Alltag perfekt. Da das Wasser glasklar ist und die Räuber sehr gute Augen haben, verzichte ich auf Wirbel und ich verbinde die Fluorocarbon Schnur direkt mit der Hauptschnur (Slim-Beaty-Knoten). Das Vorfach sollte ca. 1,5 bis 2 Meter lang sein.